Wie ist die Haut aufgebaut und was hat sie für Funktionen?
Worauf sollten Sie achten?
Die Haut ist das Spiegelbild unserer Seele. Sie verrät, wie es um unsere Gesundheit steht und wie gut wir uns fühlen. Ein gutes Aussehen stärkt das eigene Selbstvertrauen und ist eine wichtige Voraussetzung für sicheres Auftreten. Schöne Haut bedeutet in erster Linie gesunde Haut. Sie ist gepflegt, sieht rosig, entspannt und frisch aus.
Die Haut schützt uns von der Geburt bis zum Tod. Sie kann nicht einfach wie ein Kleid ersetzt werden. Unsere Haut ist eines der ersten Merkmale, die andere Menschen von uns wahrnehmen. Sie ist enorm wichtig für das Erscheinungsbild. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass wir sie ihren Bedürfnissen entsprechend pflegen, besonders, da sie heutzutage vielen schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist. Um die Bedürfnisse zu kennen, ist es wichtig die Haut als Organ zu verstehen:
Was ist die Haut eigentlich? Was macht sie aus?
Der Aufbau der Haut
Unsere Haut ist im Durchschnitt 1,5 bis 2m2 gross und ist damit unser grösstes Organ. Die Dicke der Haut ist an den verschiedenen Körperstellen sehr unterschiedlich und beträgt, je nach der biologischen Funktion, 0,5 mm (z.B. an den Augenliedern) und 4 mm (z.B. an den Fusssohlen).
Die Haut besteht aus drei Schichten. Von oben nach unten sind das:
- Oberhaut (Epidermis)
- Lederhaut (Dermis)
- Unterhaut (Subcutis)
Wichtig
Mit kosmetischen Präparaten kann und darf man nur die Epidermis beeinflussen. Eine optimale Versorgung der Oberhaut kann allerdings auch indirekt eine positive Auswirkung auf die darunterliegenden Schichten haben.
1. Die Unterhaut (Subcutis)
Die unterste Schicht, die Unterhaut, besteht aus einem lockeren Bindegewebe, in das – je nach Ernährung – mehr oder weniger Fettzellen eingelagert sind. Dieses Polster schützt uns vor Kälte und fängt Stösse und Druck ab. Sie ist der Wasser- und Fettspeicher der Haut und somit für den Wärmehaushalt des Körpers von Bedeutung.
2. Die Lederhaut (Dermis)
Die Lederhaut hat eine Dicke von 0,3 bis 2,5 mm. Diese mittlere Hautschicht besteht aus einem engmaschigen Geflecht aus Kollagen- und Elastin-Fasern. Dieses Geflecht gibt der Haut Halt und sorgt andererseits für deren Elastizität. Das Kollagen macht 98% des Bindegewebes aus. Über die unendlich vielen feinen Blutgefässe in diesem Bindegewebe werden die Hautzellen mit allen wichtigen Nährstoffen und mit Sauerstoff versorgt. In der Lederhaut sitzen ausserdem die temperatur- und druckempfindlichen Nervenenden, glatte Muskelfasern, die Haarwurzeln sowie Schweiss- und Talgdrüsen. Die Schweiss- und Talgdrüsen geben der Haut gemeinsam ihren gesunden Glanz – also selbst wenn die Dermis nicht direkt sichtbar ist, spielt sie dennoch eine entscheidende Rolle für das Erscheinungsbild der Haut.
3. Die Oberhaut
Die oberste Schicht besteht wiederrum aus fünf Schichten. Da diese Hautschicht sichtbar ist und durch Pflegeprodukte beeinflusst werden kann, ist sie für die Kundinnen die wichtigste Schicht.
Von unten nach oben heissen die Schichten:
- Keimschicht oder Basalzellenschicht
Die Basalzellenschicht ist die unterste Schicht der Oberhaut. Sie besteht aus zylindrischen Zellen. Hier werden durch Zellteilung laufend neue Zellen gebildet. Die neugebildeten Zellen werden allmählich nach oben geschoben. Dabei stirbt langsam der Zellkern ab, und die Zellen werden immer flacher. Schliesslich, nach etwa 28 Tagen, werden sie als abgestorbene Hornschüppchen von der Hautoberfläche abgestossen.
Wichtig
Diesen fortlaufenden Erneuerungsprozess unserer Haut können wir durch geeignete Pflege von aussen fördern und unterstützen. Regelmässige Reinigung und Peelings helfen die Hautschüppchen zu entfernen und Präparate, die Tiefenfeuchtigkeit spenden, wie das Royal Jelly, unterstützen die Haut bei der Neubildung von Zellen.
Ebenfalls in der Basalzellenschicht erfolgt die Melaninbildung, die begehrte Bräune. Die Haut bildet bei intensiver UV-Bestrahlung Farbpigmente, die ihr als natürlicher Schutz gegen die schädigende Wirkung dieser Strahlen dienen. Frauen mit einem dunkleren Hautton haben mehr Melanin als Frauen mit einem helleren Hautton.
Interessant
Schäden aufgrund von Sonneneinstrahlung bilden den häufigsten Grund für vorzeitige Hautalterung bei Frauen. 90% der Falten entstehen durch die UV-Strahlung der Sonne.
- Mittlere Zellschicht
– Stachelzellenschicht
Die Zellen der Stachelzellenschicht sind mit zahlreichen „Brücken“ versehen, die den Zellen ein stacheliges Aussehen geben. Durch diese Brücken werden die interzellulären Zwischenräume überbrückt und Zellkommunikation, d.h. Nährstoffaustausch ist möglich.
– Körnerschicht
Die Zellen zeigen körnige Einlagerungen, die lichtreflektierend wirken und so der Haut ihr undurchsichtiges Aussehen verleihen.
- Obere abgestorbene Zellschicht
– Leucht- oder Glanzschicht
Sie ist eine zur Verhornungszone zählende Hautschicht der Epidermis. Sie hat die Aufgabe, die auf die Haut fallenden Sonnenstrahlen zu reflektieren. Die Zellen sind platt mit bereits abgestorbenen Zellkernen. Stark ausgebildet ist die Leuchtschicht im Handteller und an den Fusssohlen.
– Hornschicht (Stratum corneum)
Dies ist die oberste Schicht der Epidermis, die zum Hauptteil aus Keratin besteht. Die farblosen, abgeflachten Zellen enthalten keinen Zellkern, in ihnen finden keine Stoffwechselvorgänge mehr statt. Sie werden laufend als unmerkliche Schuppen abgestossen. Die Hornschicht dient der Haut als Schutzschicht gegen äussere Einflüsse.
Wichtig
Gesunde Haut ist stark und geschmeidig. Die Hautzellen erneuern sich schnell und erzeugen so ein glattes und ausgeglichenes Erscheinungsbild. Neben Proteinen wie Kollagen und Elastin hilft die richtige Balance von Fett und Wasser der Hautoberfläche ein strahlendes Aussehen zu verleihen.
Welche Aufgaben hat unsere Haut?
Unsere Haut erfüllt viele Funktionen und ist daher lebenswichtig. Die wichtigsten Funktionen sind:
1. Schutz
Die Haut schützt den Körper vor Feuchtigkeitsverlust, schädlichen Umwelteinflüssen, UV-Strahlen, Bakterien und Mikroorganismen sowie vor Stössen, Druck, Reibung und Verletzungen.
2. Regulation des Feuchtigkeitshaushalts
Die Haut bildet Feuchtigkeit, sie bindet hauteigene und zugeführte Feuchtigkeit.
Diese Funktionen werden durch drei lebenswichtige biologische Aktivitäten aufrecht erhalten:
– Wirkstoff- und Sauerstoffaufnahme
– Ausscheiden von Schlackenstoffen
– Zellerneuerung
3. Wärmeregulator
Die Haut reguliert die Körpertemperatur, indem sie die Temperatur konstant auf ca. 36°C hält. Ist die Temperatur ausserhalb des Körpers höher als 36°C oder bei körperlicher Anstrengung, reagiert die Haut durch vermehrte Schweissabgabe und erreicht durch die „Verdunstungskälte“ eine Abkühlung. Ist die Aussentemperatur niedrig, ziehen sich die Haaraufrichtemuskeln zusammen. Bei starker Kälte oder Unterkühlung kommt es durch besonders kräftiges Zusammenziehen dieser Muskeln zur sogenannten „Gänsehaut“. Die Haut gibt in diesem Zustand nur noch ganz wenig Schweisssekret ab und speichert dadurch die Wärme.
4. Sinnesorgan
Durch die in der Lederhaut gelagerten Nervenendkörperchen erfolgt die Aufnahme und Weitergabe von Wärme, Kälte, Druck, Schmerz, Tastgefühl und Streicheleinheiten.
Was beeinflusst unsere Haut?
1. Äussere Einflüsse sind zum Beispiel: klimatische Veränderungen (z.B. der Wechsel zwischen beheizten Räumen und kaltem Wetter draussen), UV-Strahlen (durch starke Sonneneinstrahlung), Ozon, Bakterien, Schadstoffe, Luftverschmutzung, aber im positiven Sinne auch die Pflege, die wir ihr zukommen lassen.
2. Innere Einflüsse sind zum Beispiel: Das Alter, Medikamente, die Ernährung, Schlaf- und Bewegungsmangel, Alkohol, Nikotin und vor allem psychischer Stress.
Wichtig
Im Hautalterungsprozess verliert die Haut an Spannkraft und kann sich schlechter gegen schädliche Einflüsse schützen. Dies führt unter anderem zu einem Verlust an Feuchtigkeit, zu Altersflecken, ungleichmässiger Hauttönung und auch zu schuppiger Haut. Die richtige Hautpflege kann dabei helfen Folgen der schädigenden Einflüsse zu minimieren!
Hier haben wir einen Querschnitt durch die für die Kosmetik wichtige Oberhaut. Der Vergleich der gepflegten mit der strapzierten Haut zeigt:
gepflegte Haut
- die Zellfabrik verfügt über wesentlich mehr Keimzellen
- folglich werden wesentlich mehr Zellen gebildet
- der Zellverband ist wesentlich fester und dichter
- die Zellen sind länger vital und verhornen weniger schnell
- die Haut sieht wesentlich frischer, glatter, gesünder und jünger aus
strapazierte Haut
- die Zellfabrik (Keimschicht) verfügt über weniger Zellen
- aus diesem Grund werden weniger neue Zellen gebildet
- in den folgenden Schichten ist der Zellverband weniger dicht und fest
- die Zellen flachen viel schneller ab und werden zu abgestorbenen Hornzellen
- es zeigt sich ein trockenes, sprödes und unebenes Hautbild